Die Gradtagzahl misst wie stark (in Grad) und wie lange (in Tagen) die Außentemperatur unter der Heizgrenze liegt. Sie wird nur an Heiztagen erhoben, also an Tagen an denen die Außentemperatur kleiner ist als die Heizgrenze. Die Gradtagzahl wird in der Regel für jeden Tag erhoben und für den jeweiligen Monat aufsummiert.
Sie ist die Richtige Kennzahl für eine Energiebilanzrechnung, bei der innerhalb der Heizperiode solare und interne Gewinne mit berücksichtigt werden, wodurch sich der Wärmebedarf entsprechend reduziert. Sie sind auch die Basis für die Berechnung der sogenannten Klimafaktoren zur Witterungsbereinigung im Rahmen der Energieeinsparverordnung (EnEV).
Auch Heizgradtage werden nur an Heiztagen erhoben. Sie sind die Differenzen zwischen der Raumtemperatur und der jeweiligen Außentemperatur und sind in der Regel auch summiert als Monatswert angegeben.
Die beiden Kennzahlen Gradtagzahl und Heizgradtag können als komprimierte historische Wetterdaten gesehen werden. Hauptanwendungsfall ist die Überwachung und Steuerung von Energieverbräuchen in Abhängigkeit zur Außentemperatur.
Durch die Kennzahlen lassen sich saisonale Wettereinflüsse auf Energieverbräuche korrigieren, bzw. normalisieren, und über unterschiedliche Betrachtungszeiträume und geographische Lagen miteinander vergleichen.
Mithilfe von Gradtagzahlen und Heizgradtagen lässt sich eine normalisierte Ausgangsbasis bestimmen, gegen welche anschließend gemessen und verglichen werden kann. Es lassen sich Ineffizienzen und Verschwendung für den aktuellen oder historischen Energieverbrauch identifizieren. Darüber hinaus kann mit den Kennzahlen die aktuelle Leistung des Energiesystems überwacht und bewertet werden. So kann unter anderem die Effektivität von Effizienzmaßnahmen bewertet werden.
Als Abonnement des API-Services bekommen Sie einen persönlichen Schlüssel und eine API-Dokumentation. Mit dem Zugang können Sie Ihre Datenbank und andere Software automatisiert mit aktuellen Werten von GRADTAGE versorgen.
Gegenüber dem kostenfreien Online-Rechner haben Sie unter anderem folgende Vorteile:
• Berichtzeitraum taggenau wählbar (Online-Rechner: monatsgenau)
• Berichtzeitraum ohne 12-Monate-Limit wählbar
• Kennzahlen tagesscharf (Online-Rechner: monatsgenau)
• voll automatische Integration in Ihre weiterverarbeitende Software
• CSV Export
Mit der Einrichtung eines API-Kontos bei GRADTAGE erhalten Sie eine ausführliche Dokumentation und Hilfestellung sowie einen persönlichen API-Schlüssel.
Sie können dann individuelle Anfragen an unsere Serveradresse senden, die sich aus Ihrem persönlichen Schlüssel und den Basisdaten (gewünschter Wert, Standort, Zeitraum, Heizgrenze und ggf. Raumtemperatur) zusammensetzen.
Sie erhalten dann für Ihren Standort eine Datei im CSV-Format mit tages-genauen Werten sowie den 10-Jahres-Mittelwerten.
Im kostenlosen Online-Rechner sind die größten deutschen Städte und ausgewählte internationale Standort wählbar. Unsere Datenbank umfasst eine Reihe weiterer Standorte, die per API abgerufen werden können. Diese werden sukzessive auch in unseren Online-Rechner integriert.
Ist Ihr Standort noch nicht in unserer Datenbank verfügbar, prüfen wir gerne geeignete Wetterstationen und nehmen ihn in unser Portfolio auf.
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Die Außenlufttemperaturen der einzelnen Standorte werden von GRADTAGE mindestens stündlich erfasst und zu Tagestemperaturen gemittelt. Die Wetterbeobachtungen beziehen wir vom Meteorological Assimilation Data Ingest System (MADIS) und der Integrated Surface Database (ISD). Qualitätschecks durch verschiedene Algorithmen der Systeme prüfen z.B. Extremwerte und Grenzwerte, Konsistenz zwischen Parametern und Kontinuität zwischen Beobachtungen.
Die Heizgrenztemperatur ist die Tagesmitteltemperatur, ab der ein Gebäude beheizt werden soll. Tage an denen die Tagesmitteltemperatur unter der Heizgrenztemperatur liegen, gelten als Heiztage und haben somit einen Wert für die Gradtagzahl bzw. Heizgradtage. Tage mit einer Tagesmitteltemperatur über der Heizgrenze gehen nicht mit in die Berechnung ein.
Für Altbauten in Deutschland kann 15°C gewählt werden. Für Niedrigenergiehäuser (12°C) oder Passivhäuser (10°C) kann der Wert weiter reduziert noch reduziert werden.
Bei der Berechnung der Heizgradtage bzw. Gradtagzahlen ist die Außenlufttemperatur die entscheidene externe Eingangsgröße. Wenn Sie für die gleichen Basisdaten also unterschiedliche Ergebnisse erhalten, ist davon auszugehen, dass die verwendete Außenlufttemperatur unterschiedlich ermittelt wurde. GRADTAGE verwendet analog der Richtlinien VDI 2067 Blatt 1 (Gradtagzahl) bzw. VDI 3807 Blatt 1 (Heizgradtage) die mittlere Außentemperatur des jeweiligen Heiztages. Die mittlere Außentemperatur ermitteln wir aus 24 Messpunkten zur jeweils vollen Stunde.
Es gibt andere Datenblätter und Anbieter (insbesondere im international Umfeld), die die mittlere Außentemperatur aus den Min.- und Max.-Werten des jeweiligen Tages mitteln. Andere wiederum erfassen jede gemeldete Messung der Stationen in ihren Rechnungen.
In diesen Fällen weichen insbesondere die Heiztage mit einer mittleren Außenlufttemperatur nahe der Heizgrenze voneinander ab.
Unsere Datensätze werden laufend aktualisiert. Die Updates umfassen neben den aktuellen Werten der Wetterstationen auch neue Berichte historischer Daten. Dies können zum Teil später verfügbar gemachte Datensätze sein oder Anpassungen im Rahmen der Qualitätskontrolle der bereitstellenden Institute.